KI pragmatisch nutzen: Vom Experiment zum Business Result

KI pragmatisch nutzen: Vom Experiment zum Business Result

Künstliche Intelligenz ist längst nicht mehr nur ein Buzzword – sie verändert, wie wir arbeiten und lernen. Doch während die technologischen Möglichkeiten rasant wachsen, stehen Organisationen und Teams vor der Frage: Wie gelingt es, KI sinnvoll, reflektiert und wirksam einzubinden? Wir haben das für uns und mit Kund*innen erprobt: mit einem strukturierten Rapid-Results-Ansatz [1] – und mit der Offenheit, selbst Lernende zu bleiben.

Die Diskussion um KI ist überall präsent – zwischen Euphorie über Effizienzgewinne und Sorge vor Kontrollverlust. Viele Organisationen verharren in strategischen Debatten über KI – aber kaum jemand kommt ins echte Tun. Für uns als Change-Berater*innen stellte sich die Frage: Wie können wir dieses Thema nicht nur beobachten, sondern aktiv gestalten? Und wie schaffen wir es, aus den vielen Schlagworten konkrete Lern- und Erfahrungsräume zu machen – für uns selbst und für unsere Kund*innen?

Gerade diese Ausgangslage machte es für uns wichtig, eigene Praxiserfahrungen zu sammeln. Nur durch das aktive Experimentieren konnten wir erkennen, welche Möglichkeiten KI tatsächlich bietet – und wo ihre Grenzen liegen.

 

Unsere Praxis-Erfahrungen mit KI

Unsere Lernreise begann klein:
erste Tools ausprobieren, interne Schulungen, Austausch im Team. Daraus wuchs ein interner Lernraum, in dem Unsicherheiten ausgesprochen und Erfahrungen geteilt werden konnten. Dieses Experimentieren wurde zum Fundament, um das Thema mit Kund*innen wirksam anzugehen.

Auf unserer Lernreise haben wir unterschiedliche Anwendungsfälle ausprobiert – mit dem Ziel, selbst zu verstehen, wo Chancen und Grenzen liegen. Drei Erfahrungen haben sich dabei besonders hervorgehoben:

  • Zuverlässigkeit und Reflexion: In Trainings wurde schnell deutlich: KI liefert beeindruckende Antworten – aber nicht immer korrekte. Wir erlebten, dass Ergebnisse überprüft und kritisch eingeordnet werden müssen. Das zeigt: Reflexion und methodische Kompetenz sind entscheidend, wenn Organisationen KI sinnvoll nutzen wollen.
  • Blinde Flecken sichtbar machen: Unser internes Meeting-Transkript ließen wir durch KI analysieren. Die Auswertung brachte neue Perspektiven ans Licht und zeigte Themen, die im Gespräch zu kurz gekommen waren. Diese Erfahrung machte deutlich, wie KI helfen kann, Diskussionen zu vertiefen und Entscheidungsgrundlagen zu verbessern.
  • Anwendungsgrenzen erkennen: Bei ersten Versuchen, Bildmaterial zu bearbeiten, stießen wir an klare Grenzen. Nicht jede Anwendung ist reif für den professionellen Einsatz. Der Lerneffekt: Use Cases müssen sorgfältig ausgewählt werden, um echten Nutzen zu stiften.

Alle drei Erfahrungen zeigen: KI ist kein Selbstläufer, sondern ein Werkzeug, das nur im richtigen Kontext Mehrwert schafft. Genau daraus ergeben sich zentrale Einsichten, die sich in unserer Arbeit immer wieder bestätigen.

Beobachtungen & Key Messages

Aus unseren praktischen Erfahrungen leiten wir zentrale Botschaften ab:

  • KI ist ein Veränderungsthema, nicht nur ein Technikthema. Es geht um Kultur, Zusammenarbeit und Lernprozesse.
  • Experimentieren ist zentral. Fortschritt entsteht durch Ausprobieren, Reflektieren und Adaptieren – auch so lassen sich Ängste abbauen.
  • Teamwork. Der Aufbau eines kleinen Teams schafft Verbindlichkeit und stellt sicher, dass an den Themen dran geblieben wird.
  • Unsicherheit gehört dazu. Entscheidend ist, dass Teams offen bleiben und Erfahrungen aktiv reflektieren.

Diese Erkenntnisse bilden die Basis, um aus punktuellen Experimenten systematische Veränderung zu machen. Genau hier setzt unser Ansatz an.

Rapid Results: Vom Experiment zur Wirkung

Damit Organisationen nicht in endlosen Diskussionen verharren, sondern ins Tun kommen, setzen wir auf einen strukturierten Rahmen: Rapid Results in 100 Tagen.
Dieser Ansatz bringt Fokus und Tempo zusammen und schafft Raum für messbare Ergebnisse.

  • Schlüsselpersonen aktivieren – interdisziplinäre Teams übernehmen Ownership.
  • Time Boxing – 100 Tage Fokus verhindern, dass Projekte versanden.
  • Experimentierraum schaffen – Strukturierter Rahmen für schnelles, risikofreies Testen, regelmäßige Checks der Fortschritte und transparente Kommunikation schafft Sichtbarkeit & Vertrauen.
  • Ressourcen sichern –Sicherstellen von Raum, Zugang zu Tools, Daten und Support ermöglicht geschütztes Ausprobieren.
  • Reflexion verankern – Lernen und Transparenz sind Teil des Prozesses.

So wird aus der Unsicherheit der ersten Schritte ein klarer Lern- und Entwicklungspfad.

 

Unsere Erfahrungen und die Arbeit mit Kund*innen zeigen drei zentrale Vorteile:

  • Leistung fördern – Teams erzielen innerhalb weniger Wochen messbare Fortschritte
  • Innovation erleichtern – Erfolg erfordert schnelles Experimentieren, Lernen und Anpassen: KI ermöglicht es, Ideen und Prototypen schneller zu entwickeln und Potenziale sichtbar zu machen.
  • Fähigkeiten entwickeln – Die Mitarbeiter:innen erwerben neue strategische und praktische Fähigkeiten (z.B. Prompt-Kompetenz, Tool-Verständnis, kritische Reflexion von AI-Ergebnissen) KI fördert Lernräume, in denen Teams Unsicherheiten thematisieren und Veränderung gemeinsam gestalten können.

Gerade die Verbindung dieser drei Dimensionen macht KI zu einem wirkungsvollen Hebel im Change – und zeigt, dass es nicht um Technik allein geht, sondern um einen Veränderungsprozess.

Für uns ist KI damit mehr als ein Werkzeug: Sie ist ein Spiegel für Veränderung. Sie fordert uns, Neues auszuprobieren, Altes loszulassen und Unsicherheit auszuhalten. Gleichzeitig zeigt sie, wie wichtig Lernkultur und Mut zum Experimentieren sind.

Wenn Organisationen den Mut haben, in Lernprozesse zu investieren, können sie KI nicht nur einführen, sondern als Treiber von Transformation nutzen.

Praktische Hinweise für den Start

Um den Schritt von der Einsicht in die Umsetzung zu gehen, empfehlen wir:

  • Klein & konkret beginnen: Use Cases mit spürbarem Nutzen wählen.
  • Lernräume schaffen: Teams befähigen, Erfahrungen auszutauschen.
  • Reflexion einbauen: Ergebnisse nicht nur technisch, sondern auch kulturell bewerten.
  • Mehrere Initiativen starten: Parallele Projekte beschleunigen kollektives Lernen.

Diese Schritte schaffen eine solide Basis, um in kurzer Zeit Wirkung zu entfalten und Vertrauen in den Umgang mit KI aufzubauen.

Fazit & Call to Action

KI ist kein fertiges Produkt, sondern ein Katalysator für Lern- und Veränderungsprozesse. Unsere eigenen Erfahrungen haben gezeigt: Der größte Mehrwert entsteht dort, wo Organisationen den Mut haben, klein anzufangen, Erfahrungen zu reflektieren und daraus systematisch zu lernen.

Frage an Sie: Wo in Ihrer Organisation könnten Sie innerhalb von 100 Tagen ein erstes messbares Rapid Result erzielen?

Wir unterstützen Teams dabei, in kurzer Zeit konkrete Erfahrungen mit KI zu machen und daraus Mehrwert für Effizienz, Innovation und Kultur zu schaffen. Lassen Sie uns gemeinsam den ersten Schritt definieren.

 

Riverside Change Consultants bei der Copilot Schulung mit Solvion

 


[1] Der Rapid Results Ansatz wurde von Schaffer Consulting in den 1970er Jahren entwickelt. Der Ansatz wurde im Laufe der Jahre verfeinert und auf viele verschiedene Bereiche angewendet. Vgl. Schaffer Robert H., Ashkenas Ronald N.: Rapid Results! How 100-Day Projects Build the Capacity for Large-Scale Change, 2005